Am Anfang hatten wir ein altes kaputtes Auto, einen ADAC-Reiseführer für Skandinavien und den Wunsch einfach wegzufahren. Bis wir dann wirklich durch die norwegische Landschaft fahren würden, waren es also noch ein langer Weg und nur eine Woche Zeit.
Jonas Traum war es schon lange mit einem Oldtimer durch Europa zu fahren, also suchten wir, was das Zeug hielt, fanden aber einfach nicht das richtige Gefährt. Als wir schon fast aufgeben wollten, um uns mit dem Gedanken anzufreunden doch den Kombi meiner Eltern nehmen zu müssen, entdeckte Jonas einen alten T3 VW-Bus auf einem Bauernhof in unserer Nähe und der Landwirt verkaufte ihn ihm spontan. Der Bus hatte zu dem Zeitpunkt allerdings 10 Jahre in der Scheune gestanden und damit war es immer noch nicht sicher, ob er überhaupt fahrtüchtig sein würde zum Zeitpunkt des Reisebeginns. Nach nächtelangem Schrauben und Werkeln bekam der Bus sogar TÜV und nach einem weiteren Tag hatten wir auch ein Bett gebaut und Gardinen befestigt. Wir tauften ihn auf den Namen Rieke. Ich war zwar die Einzige, die diesen Namen passend fand, aber schlussendlich hat er sich doch durchgesetzt.
Am Mittwoch ging es dann ganz früh morgens los. Zwar einen Tag später als geplant, aber das war uns dann auch schon egal. Mit freudiger Erwartung setzten wir uns ins Auto, kamen aber leider nur bis zum Bäcker im Nachbarort. Dort bemerkte ich merkwürdige Gerüche im Auto; die elektrische Kühlbox hatte unsere Elektronik überlastet und ein Kabel war durch. Schade.
Gott sei Dank hatte ein befreundeter Elektroniker Zeit für uns und konnte das Problem lösen. Fünf Stunden später waren wir dann also wirklich auf der Autobahn auf dem Weg in Richtung Kopenhagen. Dort hatten wir unsere erste Übernachtung vorgebucht und da wir abends ankamen, konnten wir diese trotz Startschwierigkeiten noch wahrnehmen.
Nach all dem Stress gab es ein Pizza all-you-can-eat und von unserem Zimmer aus konnte man das abendliche Feuerwerk aus dem Tivoli beobachten.
Am darauffolgenden Tag besichtigten wir Kopenhagen. Wir parkten Rieke in der Stadt und liefen zu Fuß am Nyhavre entlang und dann zur kleinen Meerjungfrau. Zuletzt besuchten wir noch die freie Kommune Kristiania, eine Art Hippidorf mitten in der Stadt, die sich als Freistadt versteht. Die dort allgemeine Lebendsweise war cool zu erleben und generell fand ich das ganze Stadt-in-einer-Stadt-Prinzip faszinierend.
Am Nachmittag ging es dann weiter über die Öresundbrücke nach Malmö. Dort aßen wir asiatisch und fuhren dann die schwedische Küste entlang gen Norden. Kurz vor Göteborg hielten wir an einem Parkplatz von einem Naturpark und campten das erste Mal free. Da der Naturpark Sanitäreeinrichtungen besaß, war das sogar luxuriöser, als erwartet. Ich muss nämlich zugeben, dass ich dem Freecamping am Anfang der Reise eher skeptisch gegenüber stand.
Fortsetzung folgt...
P.S.: Während des Urlaubes hat sich unsere SD Karte aus irgendeinem Grund selbst zerstört. Meine Handybilder sind also alles, was ich euch traurigerweise präsentieren kann :(
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